Tarifrunden 2016 – Stand der Dinge

Holz und Kunststoff:

In der Nacht zum Dienstag haben sich IG Metall und Arbeitgeber in Sindelfingen auf ein Ergebnis für die Holz- und Kunststoffbeschäftigten im Südwesten geeinigt. Für sie gilt jetzt ein Demografie-Tarifvertrag, der auch die Altersteilzeit ermöglicht. Zudem erhalten sie ab 1. Mai 2016 zwei Prozent mehr Geld und ab Juli 2017 ein weiteres Plus von 1,7 Prozent. Für die Azubis gibt es jeweils 20 Euro mehr.

Vor der dritten Verhandlungsrunde hatten sich nach Angaben der IG Metall insgesamt 7000 Beschäftigte im Süd- und Nordwesten an Warnstreiks beteiligt – allein am letzten Freitag sollen es in Baden-Württemberg mehr als 1500 Kolleginnen und Kollegen gewesen sein.

Öffentlicher Dienst, Bund und Kommunen:

Mit der Forderung nach sechs Prozent mehr Geld und einer Anhebung der Ausbildungsvergütungen um 100 Euro pro Monat geht die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) in die Tarifrunde des öffentlichen Dienstes bei Bund und Kommunen. Die Laufzeit des neuen Tarifvertrags für die 2,14 Millionen Beschäftigten soll zwölf Monate betragen.

Die Arbeitgeber wollen in die betriebliche Altersversorgung der Beschäftigten eingreifen, ver.di-Chef Bsirske sagte dazu, dass „ein Eingriff in das Leistungsrecht der betrieblichen Altersversorgung (…) angesichts des sinkenden Rentenniveaus unter keinen Umständen in Frage“ komme.

Die erste Verhandlungsrunde mit den Arbeitgebern von Bund und Kommunen ist für den 21. März 2016 in Potsdam verabredet.

Bauwirtschaft:

Die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) fordert 5,9 Prozent mehr Lohn und Gehalt für die rund 785 000 Beschäftigten in der Bauwirtschaft. Die Laufzeit soll 12 Monate betragen.

Zudem fordert die IG BAU-Bundestarifkommission die Erhöhung der Auszubildendenvergütung um monatlich hundert Euro für jedes Ausbildungsjahr sowie einen weiteren Angleichungsschritt der Ost- an die Westlöhne.

Druckindustrie:

Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) fordert für die rund 140000 Beschäftigten der Druckindustrie fünf Prozent mehr Lohn bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. „In den letzten zehn Jahren ist die Lohnentwicklung in der Druckindustrie deutlich hinter der allgemeinen tariflichen Lohnentwicklung zurück geblieben“, sagte der stellvertretende ver.di-Vorsitzende Frank Werneke.

Die erste Verhandlungsrunde mit dem Bundesverband Druck und Medien findet am 7. April 2016 in Berlin statt. Die Friedenspflicht in der Druckindustrie endet am 1. Mai 2016.

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"Tarifrunden 2016 – Stand der Dinge", UZ vom 26. Februar 2016



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