Weiter Streiks für Entlastung in der Pflege

Tarifverhandlungen verweigert

Von ver.di

Der Vorstand der Universitätsklinik Düsseldorf verweigert weiterhin Tarifverhandlungen über einen Tarifvertrag Entlastung. Statt mit ver.di über Entlastung für die Beschäftigten zu reden hat er beim Arbeitsgericht Düsseldorf beantragt, den Warnstreik am 14. und 15. November 2017 zu untersagen. Das führt zu dem Ergebnis, dass fünf Stationen am Uniklinikum nicht an diesem Streik teilnehmen dürfen.

Wolfgang Cremer, Leiter des Fachbereiches Gesundheit und Soziales bei ver.di NRW, zeigt sich irritiert: „Während andere Klinikleitungen – z. B. an der Uniklinik Essen – das Gespräch mit uns suchen, um gemeinsam Lösungen für den Personalmangel zu finden, eskaliert der Vorstand der Uniklinik Düsseldorf. Der alltägliche Personalmangel lässt sich nicht gerichtlich aussitzen. An der Uniklinik herrscht Pflegenotstand. Die Beschäftigten werden bei der Arbeit krank. Sie geben ihr letztes Frei, ihre Gesundheit und ihre letzte Kraft, um Menschen gut zu versorgen. Dafür gibt es von den Arbeitgebern der UKD keinen Dank und keine Wertschätzung. Der Vorstand reagiert stattdessen mit Ignoranz. Er hat offenbar keine Ahnung, wie die Situation im Haus wirklich aussieht. Gute Führung sieht anders aus!“

Die Mitteilung, dass auf den entsprechenden Stationen die Streikbeteiligung so hoch sein werde, dass Stationsschließungen notwendig sein würden, habe den Arbeitgeber des Uniklinikums bereits am vergangenen Freitag erreicht. Eine gemeinsame Lösung sei nicht versucht worden. Stattdessen habe der Vorstand ver.di per Ultimatum aufgefordert, den Warnstreikaufruf für den 14. und 15. November zurück zu nehmen. Stationsschließungen gab es bereits bei den vorherigen Warnstreiktagen. Die Versorgung der Patientinnen und Patienten war nach Angaben des Klinikvorstandes zu keiner Zeit gefährdet. Ver.di hatte einseitig Notdienstvereinbarungen zugestanden.

„Der Vorstand fordert, dass wir als Gewerkschaft zum Tatbestand der gefährlichen Pflege und der akuten Gefährdung der Gesundheit von Beschäftigten an der Uniklinik Düsseldorf schweigen und das Grundrecht auf Streik für die Beschäftigten beschneiden. Nicht wir gefährden Patientinnen und Patienten, sondern die Personalpolitik der Uniklinik Düsseldorf. Der Skandal ist der Personalmangel. Wir fordern den Vorstand auf, endlich Gespräche mit uns zu führen. Streik ist für uns das letzte Mittel. Er ist die Antwort der Beschäftigten darauf, dass alle Aktionen und Forderungen seit Jahren von der Arbeitgeberseite missachtet werden. Die Gutsherrenart der Herren Höffken und Zimmer hilft niemandem weiter“, erklärt Jan von Hagen, Gewerkschaftssekretär von ver.di.

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"Tarifverhandlungen verweigert", UZ vom 17. November 2017



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