Egon Krenz über sein Leben

Auf dem 21. UZ-Pressefest liest Egon Krenz am 27. August um 15 Uhr am Leninplatz aus seinen Memoiren vor. Die Eulenspiegel-Verlagsgruppe stellte nun einen Vortrag von Egon Krenz zu seinen Memoiren online:

Der einstige Staatschef der DDR legt seine Memoiren vor, oder zuminstes den ersten Teil davon. Egon Krenz berichtet über seinen Weg, der nicht untypisch für die DDR und dennoch ein besonderer war und ihn nach Schlosserlehre, Lehrerstudium und Arbeit als Jugendfunktionär zum »Nachwuchskader« der Partei machte und, wie alsbald in den Westmedien gemunkelt wurde, zu »Honeckers Kronprinzen«. Als er dessen Nachfolger an der Spitze des Staates wurde, war der Untergang des Landes nicht mehr aufzuhalten. Dennoch zieht sich durch sein gesamtes Leben gleichsam leitmotivisch die Vorstellung von einer besseren Gesellschaft, »dass ein gutes Deutschland blühe«, wie es in Brechts »Kinderhymne« heißt, die in jener Zeit entstand, in die auch der Beginn des politischen Lebens von Krenz fällt.

Die Memoiren sind auf drei Bände angelegt, »Aufbruch und Aufstieg« ist der erste davon. Er beginnt in der Kinheit und reicht bis in die Periode des Wechsels von Ulbricht zu Honecker. Krenz erzählt dabei jedoch nicht chronologisch und linear. Durch Vor- und Rückgriffe ordnet er vielmehr seine biografischen Stationen in die Zeitgeschichte ein und wertet aus der Fülle und Differenziertheit der Erkenntnisse seiner langen politischen Laufbahn und natürlich auch jener Erkenntnisse, die er nach dem Untergang seines Staates machen musste. Dadurch bekommt dieser erste Teil der Autobiografie des DDR-Staatsmannes absolute Eigenständigkeit.

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