Der ukrainische Botschafter in Deutschland hat also Probleme mit seinen Deutschkenntnissen. Begriffe, die mit Errungenschaften der Arbeiterbewegung zu tun haben wie Urlaub oder Wochenende, sagen ihm nichts. Und Makeiew rühmt sich damit, dass am 1. Mai in der ukrainischen Botschaft „protestlos“ gearbeitet wird.
Ist ja auch kein Wunder. Ist es doch die Botschaft eines Landes, in dem Gewerkschaften nichts mehr zu sagen haben. Ihr Eigentum an Immobilien wurde enteignet. Die zulässige Höchstarbeitszeit wurde auf 60 Stunden pro Woche heraufgesetzt, der Anspruch auf Erholung auf einen Tag pro Woche gekürzt, Tarifverträge wurden ausgesetzt. Streiks und Demonstrationen sind in der Ukraine verboten.
Wer sich dagegen wehrt, muss Mut mitbringen. Unvergessen der 2. Mai 2014, als Faschisten in Odessa ungehindert das Gewerkschaftshaus anzünden konnten – 40 Kolleginnen und Kollegen verbrannten oder wurden auf der Flucht vor den Flammen erschlagen. Wenn am 1. Mai „protestlos“ gearbeitet wird, ist das auch Folge dieses Terrors. Dass der Botschafter darüber feixt, zeigt, wes Geistes Kind er ist.