Nach antimuslimischen Pogromen rufen die indischen Kommunisten zu Hilfe auf

Mord an Muslimen

Steve Sweeney, Morning Star

Die Kommunistische Partei Indiens (Marxistisch) (CPI-M) hat nach einer Woche verheerender antimuslimischer Pogrome in Delhi, bei denen mehr als 40 Menschen getötet und Hunderte verletzt wurden, einen dringenden Aufruf zur Finanzierung von Hilfsmaßnahmen gestartet.

Das Solidaritäts-Hilfskomitee wird sicherstellen, dass die Hilfsmaßnahmen „nicht vergemeinschaftet und in ihrer Reichweite säkularisiert sind“, mit dem Ziel, allen unabhängig von ihrer religiösen Überzeugung Hilfe zu leisten, so die CPI-M.
Die Gewalt flammte auf, nachdem der Lokalpolitiker Kapil Mishra, ein Mitglied der regierenden Bharatiya Janata Party (BJP), am vergangenen Sonntag bei einer Kundgebung sagte, dass er und seine Unterstützer es selbst tun würden, wenn die Polizei die Straßen nicht von den Protestierenden gegen das Staatsbürgerschaftsänderungsgesetz (CAA) säubere.
Das viel kritisierte CAA erlaubt Minderheiten aus den Nachbarländern einen schnellen Weg zur indischen Staatsbürgerschaft, nicht aber Muslimen. Es verlangt von indischen Bürgern, Dokumente als Teil eines nationalen Registers vorzulegen. Das lässt die Befürchtung aufkommen, dass Muslime zur Zielscheibe werden, möglicherweise in Internierungslagern landen und staatenlos werden.

Hinduistische Nationalisten randalierten in ganz Delhi, schlugen Muslime, schossen auf sie und setzten Häuser und Geschäfte in Brand.

Dabei wurden viele Menschen getötet und die Ashok-Nagar-Delhi-Moschee wurde niedergebrannt. Die Polizei wurde dabei gesehen, wie sie Überwachungskameras zerbrach und verletzte Muslime verspottete und ihre Qualen mit Smartphones filmten, die Aufnahmen wurden in den sogenannten sozialen Medien verbreitet.

„Die Gebiete, in denen die Gewalt im Nordosten Delhis stattfand, haben eine große Bevölkerung, die aus unorganisierten Arbeitern, Arbeitern und Haushalten der unteren Mittelschicht beider Gemeinden besteht. Tausende sind auf unterschiedliche Weise Opfer der Gewalt geworden. Leid und Not sind in den betroffenen Gebieten weit verbreitet“, hieß es in einer Erklärung der CPI-M.

Die Partei hat auch eine Untersuchung unter der Leitung eines Richters des Obersten Gerichtshofs gefordert und vor Versuchen einer „Beschönigung“ gewarnt. Sie bestehen darauf, dass die Täter vor Gericht gebracht werden. Auch die Rolle der Polizei von Neu-Delhi, die die Gewalt erst möglich machte, müsse untersucht werden.

Übersetzung und Bearbeitung: Melina Deymann

Dieser Artikel ist für Sie kostenlos. Kritischer Journalismus braucht Unterstützung, um dauerhaft existieren zu können. Daher laden wir Sie ein, die UZ als Wochenzeitung oder in der digitalen Vollversion 6 Wochen kostenlos und unverbindlich zu testen. Sie können danach entscheiden, ob Sie die UZ abonnieren möchten.

✘ Leserbrief schreiben

An die UZ-Redaktion (leserbriefe (at) unsere-zeit.de)

"Mord an Muslimen", UZ vom 13. März 2020



    Bitte beweise, dass du kein Spambot bist und wähle das Symbol Baum.



    UZ Probe-Abo [6 Wochen Gratis]
    Unsere Zeit