Zum Diskussionsbeitrag des KV der DKP Hannover „Wogegen richten wir uns“

Nachhilfe in Terminologie

Simon Becker, Saarburg

Ich kann aus meiner Sicht als Mediziner nicht nachvollziehen, warum im Text der GenossInnen aus Hannover („Wogegen richten wir uns?“ UZ vom 12.02.2021) konsequent das Wort „Pandemie“ vermieden wird. Statt dessen wird mehrfach von einer „Epidemie“, also der zeitlich und örtlich begrenzten Ausbreitung einer Infektionskrankheit und eventuellen Vorstufe einer örtlich nicht mehr begrenzten Pandemie gesprochen. Infektionen mit SARS-CoV-2 und der folgenden, potentiell tödlichen Erkrankung COVID-19 breiten sich bekanntermaßen seit fast einem Jahr weltweit aus. Selbst medizinischen Laien dürfte der Begriff Pandemie und eventuell noch der Unterschied zur Epidemie und Endemie im letzten Jahr irgendwann begegnet sein. Zum jetzigen Zeitpunkt immer noch bewusst von einer Epidemie zu sprechen, wird der epidemiologischen Katastrophe absolut nicht gerecht und erweckt den Eindruck, dass es sich um einen Versuch handelt die Gefährlichkeit des Virus zu schmälern oder gar dessen allgegenwärtiges Auftreten zu leugnen. Alleine auf Grund dieser wissenschaftlich widerlegbaren Falschannahmen kann und darf die abgedruckte Analyse mit ihren teils bizarren, „Querdenken“ verteidigenden Schlussfolgerungen nicht unkommentiert in der Wochenzeitung der kommunistischen Partei stehen bleiben.

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