So sieht Zivilisation aus

Von om

So sieht Zivilisation aus: Der Deutsche in der Hängematte. Um ihn herum: Neger, die unter väterlich-strenger Kolonialherrenhand gelernt haben, sich nützlich zu machen – sprich: Herrn und Gepäck zu tragen. Nicht im Bild: Die kaiserlichen Soldaten, die Ureinwohner abschlachteten, wenn sie die Segnungen europäischer Kultur nicht unwidersprochen über sich ergehen ließen.

Das Bild vom Imperialismus, für den sich Afrikaner und all die anderen bedanken müssten, weil er sie in die Moderne katapultiert hat, war dank siegreicher Befreiungsbewegungen in Verruf geraten. Nun gab Günter Nooke, Merkels Afrikabeauftragter, zum Besten: „Die Kolonialzeit hat dazu beigetragen, Afrika aus archaischen Strukturen zu lösen.“ Seine Kritiker haben recht, ihn als Rassisten zu bezeichnen – warum sie seinen Rücktritt fordern erschließt sich uns nicht: Er passt doch ganz gut zu dieser Regierung.

Dieser Artikel ist für Sie kostenlos. Kritischer Journalismus braucht allerdings Unterstützung, um dauerhaft existieren zu können. Daher freuen wir uns, wenn Sie sich für ein Abonnement der UZ (als gedruckte Wochenzeitung und/oder in digitaler Vollversion) entscheiden. Sie können die UZ vorher 6 Wochen lang kostenlos und unverbindlich testen.

✘ Leserbrief schreiben

An die UZ-Redaktion (leserbriefe (at) unsere-zeit.de)

"So sieht Zivilisation aus", UZ vom 2. November 2018



    Bitte beweise, dass du kein Spambot bist und wähle das Symbol Herz.



    UZ Probe-Abo [6 Wochen Gratis]
    Unsere Zeit