Überstundenabbau und Produktionsausfälle

(lmö)   

Im Daimler-Werk Untertürkheim, einem „traditionellen Standort für Verbrennungsmotoren“ (Stuttgarter Zeitung) werden zukünftig auch Batterien und Komponenten für elektrische Antriebe gebaut. Eine entsprechende Betriebsvereinbarung wertete der Betriebsratsvorsitzende Wolfgang Nieke als „schrittweisen Übergang von konventionellen Motoren, Getrieben und Achsen hin zu künftigen Komponenten für Elektrofahrzeuge“.

Der Vereinbarung war ein heftiger Konflikt vorausgegangen. Die Betriebszeitung „alternative“ schrieb noch Ende Juni: „Die Unternehmensleitung hat 100 Arbeitsplätze für eine Batteriemontage im Werkteil Brühl in Aussicht gestellt. Allerdings sollen die Beschäftigten dort zur Accumotive GmBH, einer Daimler Tochter ohne Tarifvertrag gehören. Das ist für uns ein absolutes „No Go“. Beschäftigung ohne Tarifvertrag auf unserem Werksgelände werden wir mit aller Macht verhindern.“

Die Beschäftigten erklärten, keine Überstunden mehr leisten zu wollen, das hatte zu Produktionsausfällen am Standort Sindelfingen geführt – die Produktion ist mitUntertürkheim eng verzahnt. Dabei ging es auch um die Frage, welche elektrischen Bauteile in Untertürkheim gefertigt werden und ob die Beschäftigten auch Freizeit opfern müssen, um sich fortzubilden.

In der Stuttgarter Zeitung hieß es, die Zukunft der Beschäftigten in Untertürkheim hänge davon ab, wie es mit Motor, Achsen und Getriebe weitergeht: „10000 der insgesamt 19000 Männer und Frauen am Standort arbeiten am sogenannten Antriebsstrang.“ Betriebsratschef Wolfgang Nieke geht demnach davon aus, dass sich in den nächsten zehn bis zwanzig Jahren kein Werk so verändern werde wie das Daimler-Werk in Untertürkheim.

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"Überstundenabbau und Produktionsausfälle", UZ vom 4. August 2017



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