Umfallen

Unmittelbar vor den Koalitionsverhandlungen für die Ampel räumt die SPD noch ein Steinchen aus dem Weg und signalisiert ihr Ja zu bewaffneten Drohnen. In einem Papier einer SPD-internen Projektgruppe zum Thema Drohnen heißt es: Die Bewaffnung könne „in Erwägung gezogen“ werden – wenn strenge Auflagen erfüllt werden. Der SPD-Parteivorstand hat dieses Papier nun „zustimmend zur Kenntnis genommen“. SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich, der sich bisher gegen die Bewaffnung ausgesprochen hatte, erläuterte: „Darüber wird jetzt nochmal beraten und meine Fraktion tut das auch.“ Es sei „umso besser, dass wir diesen Bericht jetzt haben, weil er Eingang von unserer Seite in die Verhandlungen um die Koalition findet“. Die Grünen hatten ihre Absage an bewaffnete Drohnen bereits im Sommer aufgegeben. Die FDP fordert sie zum Schutz der deutschen Soldaten im Kriegseinsatz seit Langem.

Der letzte Drohnenangriff der US-Amerikaner im Afghanistan-Krieg tötete in Kabul zehn Zivilisten, die man für Terroristen hielt. Wasserkanister waren mit Sprengsätzen verwechselt worden.

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Über die Autorin

Wera Richter, geboren 1969, ist stellvertretende Parteivorsitzende der DKP und Chefredakteurin der UZ. Die journalistische Laufbahn begann in jungen Jahren mit einem Praktikum bei der UZ mit Rolf Priemer als Chefredakteur. Damals wurde die UZ wieder Wochenzeitung. Später arbeitete die gelernte Gärtnerin im Ressort Innenpolitik der Tageszeitung junge Welt. Auf dem 20. Parteitag der DKP 2013 wurde Wera Richter zur stellvertretenden Parteivorsitzenden gewählt und übernahm die Verantwortung für die Organisationspolitik. Ein Job, den sie in der SDAJ kennen und lieben gelernt hatte. 2020 löste sie Lars Mörking als UZ-Chefredakteur ab.

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"Umfallen", UZ vom 29. Oktober 2021



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