Am Ende des Tages werden wir auch in der Außenpolitik regierungsfähig sein. So der O-Ton des Ko-Fraktionschefs der Partei „Die Linke“, Dietmar Bartsch, am vergangenen Wochenende im Deutschlandfunk. Dafür sorge schon Gregor Gysi als neuer Außenpolitischer Sprecher – „Das ist nicht ganz ohne mein Zutun passiert“. Zweifel an der Regierungsfähigkeit findet Bartsch „absurd“. Offenbar ein Lieblingswort. „Die Linke“ wolle die NATO auflösen? Absurd und eine Überschätzung sondergleichen. „Niemand glaubt doch ernsthaft, auch nicht in der Linken, dass wir als Voraussetzung für einen Regierungseintritt sagen, NATO auflösen“ – „Völlig absurd“. Und Auslandseinsätze der Bundeswehr? Alles nicht mehr so „schlicht“, die Fraktion habe bei Mandaten unterschiedlich abgestimmt, er selbst mit „Ja“ bei „der Vernichtung der Chemiewaffen von Assad“. Jeder, der halbwegs gerade durch das Leben gehe, wisse doch, „dass nicht am Tag, wenn ‚Die Linke‘ in Regierungsverantwortung eintritt, wir uns in die Flugzeuge setzen und die Jungs zurückholen. Das ist doch absurd.“ In der Tat.
Wera Richter, geboren 1969, ist stellvertretende Parteivorsitzende der DKP und Chefredakteurin der UZ. Die journalistische Laufbahn begann in jungen Jahren mit einem Praktikum bei der UZ mit Rolf Priemer als Chefredakteur. Damals wurde die UZ wieder Wochenzeitung. Später arbeitete die gelernte Gärtnerin im Ressort Innenpolitik der Tageszeitung junge Welt. Auf dem 20. Parteitag der DKP 2013 wurde Wera Richter zur stellvertretenden Parteivorsitzenden gewählt und übernahm die Verantwortung für die Organisationspolitik. Ein Job, den sie in der SDAJ kennen und lieben gelernt hatte. 2020 löste sie Lars Mörking als UZ-Chefredakteur ab.