DKP mobilisiert zur Friedensdemonstration

Auf nach Torgau

Von Herbert Münchow

Für den 27. April rufen DKP und die Sammlungsbewegung „Aufstehen“ zu einer Friedensdemonstration „Abrüsten statt Aufrüsten – Frieden mit Russland“ in Torgau auf. Anlass ist der „Tag der Begegnung an der Elbe“ am 25. April 1945, an dem Rotarmisten und US-Soldaten sich die Hand reichten. Sie versprachen einander, dass die Nationen der Erde in Frieden leben sollten.

Die letzte weltweit beachtete Wiedersehensfeier, die im Geist von Torgau verlief, fand 1985 auf Initiative der DDR statt. Nach der Konterrevolution, so erinnerte der Historiker Dieter Itzerott im „Rotfuchs“, „bestimmte finsterer Geschichtsrevisionismus zunehmend das ‚Gedenken‘. Nicht nur Verdrängung, sondern auch Verfälschung und schamlose Instrumentalisierung wurden zur gängigen Praxis.“ Am 17. Juni 1994 wurde in einer Nacht-und-Nebel-Aktion die berühmte Brücke. gesprengt. Seit 1990 wird der Tag als Elbe-Day im Showstil inszeniert. Das Wort Befreiung wurde peinlichst vermieden.

Dabei ist der „Schwur von Torgau“ heute von großer Bedeutung. Für 2020 hat die BRD einen erneuten Anstieg der Verteidigungsausgaben um 4,3 Prozent auf 45,10 Milliarden Euro vorgesehen. Vom Kleinkind bis zum Rentner sind das 547 Euro pro Kopf, Russland hat 2018 seine Rüstungsausgaben hingegen gekürzt, nämlich auf 450 Euro pro Kopf. Die USA haben 2017 das Neunfache für die Rüstung gegenüber Russland ausgegeben. Die Demonstration für Frieden mit Russland beginnt am Samstag, den 27. April, in Torgau um 10.30 Uhr an der Gedenktafel „Spirit on the Elbe“. Sie führt von der Alten Landstraße am Brückenkopf über die Elbebrücke zum Denkmal der Begegnung und zurück zum Fahnenmonument.

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"Auf nach Torgau", UZ vom 18. April 2019



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