Proteste gegen die Kriegsmesse in Stuttgart

„Aus diesen Geräten tropft Blut“

Von Christa Hourani

Auf dem Messegelände in Stuttgart fand vergangene Woche eine der größten Militärmessen weltweit, die International Forum for the Military Simulation, Training and Education Community (ITEC) statt. Sechs der zehn größten Rüstungsunternehmen und Vertreter aus 60 Ländern sind auf der ITEC vertreten.

Auch deutsche Waffenschmieden wie Rheinmetall mischen mit. Zusammen mit dem französischen Konzern Thales gehört die Düsseldorfer Firma zu den Hauptsponsoren der dreitägigen Veranstaltung. Seit 1989 findet die nichtöffentliche Militär- und Wehrtechnikschau an jährlich wechselnden Standorten in Europa statt. In diesem Jahr hätte die ITEC, wie bereits 2014, in Köln stattfinden sollen. Doch heftiger Protest hatte die Stadt Köln dazu bewogen, sie abzublasen.

Doch auch in Stuttgart begleiteten Proteste die Messe: eine 56-stündige Mahnwache wurde durchgeführt, die von Kundgebungen, Aktionen, Flashmobs, antimilitaristischen Ausfahrten, Infoveranstaltungen und Kultur begleitet wurde. Ein breites Bündnis aus über 30 Organisationen, u. a. aus Friedensinitiativen, Attac, VVN, DKP und dem DGB Stuttgart haben die Proteste organisiert.

Konni Lopau von der DKP Stuttgart führte in ihrer Rede aus: „Hier geht es um Computerprogramme zur Simulation von Krieg, zur Schlachtfelddigitalisierung, für Raketenabwehr und für Drohnentechnik. (…) Aus diesen Geräten tropft Blut. Wenn Simulation für Tötungstechniken angewendet wird, um Kriegsführung möglichst billig weiterzuentwickeln, zeigt das die Verkommenheit dieses Gesellschaftssystems.“

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"„Aus diesen Geräten tropft Blut“", UZ vom 25. Mai 2018



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