Bewegung für den Frieden

Plötzlich ging alles sehr schnell. Eine große Kriegskoalition beschloss am 3. Juni die Aufnahme eines Kriegskredits von 100 Milliarden Euro in das Grundgesetz. Das lässt sich getrost als Verfassungsbruch bezeichnen. Der Kriegskredit verstößt gegen Artikel 26 – als Konsequenz aus zwei Weltkriegen und deutschem Faschismus formuliert. Darin heißt es „Handlungen, die geeignet sind und in der Absicht vorgenommen werden, das friedliche Zusammenleben der Völker zu stören, insbesondere die Führung eines Angriffskrieges vorzubereiten, sind verfassungswidrig“.

Am 3. Juni demonstrierten mehrere hundert Kriegsgegnerinnen und Kriegsgegner gegen die Änderung des Grundgesetzes vor dem Reichstag. Der Protest muss nun verstärkt werden. Vor der Tür stehen Aktionstage der Friedensbewegung gegen den NATO-Gipfel in Madrid (26. Juni), gegen den G7-Gipfel in Garmisch-Partenkirchen und München (25. und 26. Juni) und die Aktionswoche in Ramstein (19. bis 26. Juni, stoppramstein.de). Die DKP Südbayern lädt zur Vorbereitung auf den G7-Gipfel mit Bündnispartnern für den 14. Juni zu einer Diskussion „Was tun gegen Milliardenaufrüstung und Krieg in Europa?“ mit Lühr Henken, Bundessprecher des Friedensratschlags, in das Eine-Welt-Haus (Schwanthalerstraße 80, 19 Uhr). Die Veranstaltung wird auch online übertragen (dkp-muenchen.de).

Für den 11. Juni ruft ein Bündnis „Offensive gegen Aufrüstung – Klassenkampf statt Burgfrieden“, das in Hamburg und Stuttgart von der DKP unterstützt wird, zu einem Aktionstag „Keine 100 Milliarden für deutsche Kriege“ auf. Demonstrationen sind für Berlin, Essen, Frankfurt/Main, Hamburg, Köln, Leipzig, Magdeburg und München, Stuttgart und Wuppertal angekündigt (hauptfeind.de/aktionstag-11-juni). Für den 18. Juni ist eine Demonstration in Berlin „Wir zahlen nicht für eure Kriege! 100 Milliarden für eine demokratische, zivile und soziale Zeitenwende statt für Aufrüstung“ angekündigt.

In vielen weiteren Städten finden in diesen Tagen Infoveranstaltungen, Vernetzungstreffen und regelmäßige Mahnwachen statt. Einen Überblick gibt es unter www.friedenskooperative.de.

  • Aktuelle Beiträge
Über die Autorin

Wera Richter, geboren 1969, ist stellvertretende Parteivorsitzende der DKP und Chefredakteurin der UZ. Die journalistische Laufbahn begann in jungen Jahren mit einem Praktikum bei der UZ mit Rolf Priemer als Chefredakteur. Damals wurde die UZ wieder Wochenzeitung. Später arbeitete die gelernte Gärtnerin im Ressort Innenpolitik der Tageszeitung junge Welt. Auf dem 20. Parteitag der DKP 2013 wurde Wera Richter zur stellvertretenden Parteivorsitzenden gewählt und übernahm die Verantwortung für die Organisationspolitik. Ein Job, den sie in der SDAJ kennen und lieben gelernt hatte. 2020 löste sie Lars Mörking als UZ-Chefredakteur ab.

Dieser Artikel ist für Sie kostenlos. Kritischer Journalismus braucht Unterstützung, um dauerhaft existieren zu können. Daher laden wir Sie ein, die UZ als Wochenzeitung oder in der digitalen Vollversion 6 Wochen kostenlos und unverbindlich zu testen. Sie können danach entscheiden, ob Sie die UZ abonnieren möchten.

✘ Leserbrief schreiben

An die UZ-Redaktion (leserbriefe (at) unsere-zeit.de)

"Bewegung für den Frieden", UZ vom 10. Juni 2022



    Bitte beweise, dass du kein Spambot bist und wähle das Symbol Herz.



    UZ Probe-Abo [6 Wochen Gratis]
    Unsere Zeit