Sanitäter in England streiken für Aufwertung

Bis zur Lösung

Von Morning Star/UZ

Im Nordwesten Englands streiken Sanitäter für bessere Bezahlung, wie ihre Gewerkschaft GMB in der letzten Woche bekanntgab. Bei dem zugrunde liegenden Konflikt, der sich nun schon über 13 Jahre streckt, geht es um die Neubewertung ihrer Tätigkeiten und entsprechend höhere Entlohnung.

Die wöchentlich stattfindenden Streiks begannen am vergangenen Wochenende mit Arbeitsunterbrechungen von 6 Uhr am Samstag bis 8 Uhr am Sonntagmorgen. Die Streiks sollen bis Oktober fortgesetzt werden.

Das Management des bestreikten Unternehmens NWAS (North West Ambulance Service) will das Problem weiterhin aussitzen. Bereits 2005 hatte NWAS eine Neubewertung der Arbeitsplätze begonnen, diese Neubewertung aber 13 Jahre später immer noch nicht abgeschlossen.

Nach einer Abstimmung, bei der die Sanitäter mit 84 Prozent zugunsten der Aktion stimmten, wurden vor den jetzt stattfindenden Wochenend-Streiks bereits vier Streiks durchgeführt.

Mike Buoey, Gewerkschaftssekretär der GMB, sagte zu den Streiks: „Dies ist das letzte, was unsere Sanitäter wollen, aber sie sind verzweifelt und wollen, dass das Management ihre Argumente ernst nimmt. Die Kolleginnen und Kollegen haben lange darauf gewartet, dass ihre Arbeit in den Jahren 2005 bis 2016 neu bewertet wird. Nach mehr als 13 Jahren sagen unsere Mitglieder jetzt, dass es reicht.“

Die Gewerkschaft GMB plant wöchentliche Streiks bis NWAS glaubhaft versichert, eine Lösung finden zu wollen. Die Gewerkschaften Unison und Unite verhandelt ebenfalls mit NWAS.

Jeff Gorman, der für NWAS zuständige Gewerkschaftssekretär der Unison, sagte: „Wir sind der Auffassung, dass Sanitäter seit Jahren nicht fair bezahlt werden und wollen, dass diese Ungerechtigkeit so schnell wie möglich behoben wird. Wir drängen darauf, so bald wie möglich ein Gremium zur Bewertung der Arbeitsplätze einzuberufen, um dieses Problem zu lösen. Das Wissen, die Ausbildung und die Erfahrung von Sanitätern waren früher unterbewertet und das Personal hat Anspruch auf eine Rückzahlung für die vergangenen Jahre, in denen es unterbezahlt war.“

NWAS-Interims-Direktorin für Organisationsentwicklung Lisa Ward zeigte sich im Namen des Unternehmens „extrem enttäuscht“, dass die Gewerkschaft nun zum Mittel des Streiks greift und der Hinhaltetaktik ein Ende bereiten will. Die Streiks hätten zwar nur „minimale Auswirkungen“, riefen aber möglicherweise Verzögerungen hervor.

Dieser Artikel ist für Sie kostenlos. Kritischer Journalismus braucht Unterstützung, um dauerhaft existieren zu können. Daher laden wir Sie ein, die UZ als Wochenzeitung oder in der digitalen Vollversion 6 Wochen kostenlos und unverbindlich zu testen. Sie können danach entscheiden, ob Sie die UZ abonnieren möchten.

✘ Leserbrief schreiben

An die UZ-Redaktion (leserbriefe (at) unsere-zeit.de)

"Bis zur Lösung", UZ vom 3. August 2018



    Bitte beweise, dass du kein Spambot bist und wähle das Symbol Schlüssel.



    UZ Probe-Abo [6 Wochen Gratis]
    Unsere Zeit