Crimea Beach Party

Kriegspropaganda kommt in diesem Sommer in einem leicht verwaschenen Rosa daher. Hip und stylish will die Kollektion „Crimea Beach Party“ eines auf Wikipedia als „Hilfsorganisation“ vorgestellten Internetshops rüberkommen. Hintermann ist der kanadisch-ukrainische Journalist Christian Borys. Angefangen hatte er mit einem Internetbildchen, auch Meme genannt. Es zeigt im klassischen Stil der orthodoxen Heiligenikonen eine Madonna, die statt des Jesusleins eine US-amerikanische Panzerabwehrwaffe „Javelin“ im Arm trägt. Im „Beach Look“ kommt jetzt der US-Raketenwerfer „Himars“ daher. In der Beschreibung heißt es: „Schließen Sie sich der Bewegung an, tragen Sie dieses Shirt mit Stolz und lassen Sie die Welt wissen, dass Sie Teil des Kampfes sind“. 52,95 Euro soll das T-Shirt kosten. Gespendet werde der Gewinn aus dem Verkauf „für die Beschaffung von taktischer Medizin und gepanzerten Fahrzeugen“ für die ukrainische Armee. Auch das Wörtchen „Hilfsorganisation“ hat 2023 eine neue Bedeutung erhalten.

Allerdings wird es mit der Beach Party auf der Krim diesen Sommer wohl nichts mehr. Mit dem Frieden allerdings auch nicht. Die Ukraine hat zu viele Freunde wie Christian Borys, dessen Angebote „von vielen Anhängern der Ukraine, Militäranalysten und Regierungsvertretern in aller Welt geschätzt“ werden.

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Über den Autor

Björn Blach, geboren 1976, ist als freier Mitarbeiter seit 2019 für die Rubrik Theorie und Geschichte zuständig. Er gehörte 1997 zu den Absolventen der ersten, zwei-wöchigen Grundlagenschulung der DKP nach der Konterrevolution. In der Bundesgeschäftsführung der SDAJ leitete er die Bildungsarbeit. 2015 wurde er zum Bezirksvorsitzenden der DKP in Baden-Württemberg gewählt.

Hauptberuflich arbeitet er als Sozialpädagoge in der stationären Jugendhilfe.

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"Crimea Beach Party", UZ vom 8. September 2023



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