Der Geist des Internationalismus

Melina Deymann, Übersetzung Renate Koppe im Gespräch mit Stanislaw Retinskij

UZ: Wie war es für dich das erste Mal auf dem Pressefest?

Stanislaw Retinskij: Ja, ich bin zum ersten Mal auf dem UZ-Pressefest und ich besuche auch zum ersten Mal eine so große Veranstaltung. Davor habe ich weder in Europa noch außerhalb etwas Derartiges gesehen, obwohl ich regelmäßig an verschiedenen internationalen Treffen teilnehme, die von kommunistischen Parteien organisiert werden. In erster Linie fällt das hohe Niveau bei der Organisation des Festivals in Dortmund auf. Die deutschen Genossen konnten eine unglaubliche Atmosphäre schaffen. Ich möchte mich im Namen der KP der DVR für die Möglichkeit bedanken, an dem Festival teilzunehmen und im Namen des Redaktionskollektivs der Webseite „Wperjod“ für die Zusammenarbeit mit eurer Zeitung, der UZ.

UZ: Wie wichtig ist die internationale Solidarität für euch?

Stanislaw Retinskij: Für die Kommunistische Partei der DVR und das Volk des Donbass hat Solidarität eine erstrangige Bedeutung. Wir sind der DKP sehr dankbar dafür, dass sie zu den ersten gehörte, die Kontakt mit uns aufgenommen haben. Schon seit mehreren Jahren stehen die deutschen Kommunisten an der Spitze der Solidaritätsbewegung mit dem Donbass in Europa. Sie führen regelmäßig verschiedene Aktionen zur Unterstützung der DVR und der LVR durch, berichten über die Situation im Donbass, leisten Kindern, alten Leuten, Menschen mit Behinderung humanitäre Hilfe. Wir sind stolz darauf, dass wir solche Freunde in Europa haben! Nur durch gemeinsame Anstrengungen werden wir dem Weltimperialismus Widerstand leisten können, auf den unbedingt durch proletarischen Internationalismus erwidert werden muss.

UZ: Gab es an diesem Wochenende einen besonderen Moment für dich?

Stanislaw Retinskij: Buchstäblich seit dem ersten Augenblick des Festes habe ich den Geist des Internationalismus gespürt. Obwohl unter den Teilnehmern nicht nur Deutsche, sondern auch Vertreter anderer Länder der Welt waren, habe ich ohne Mühe sofort eine gemeinsame Sprache mit ihnen gefunden. Auf den Treffen zum Donbass waren viele Menschen. Kommunisten aus anderen Ländern Europas, Lateinamerikas und des Nahen Ostens sind sehr gut über das Geschehen im Donbass informiert. Während des Festivals ist es gelungen, Kontakte mit den Kommunisten Venezuelas, des Iran, Spaniens, Zyperns, Rumäniens, Finnlands, Frankreichs, Kroatiens, Tschechiens und anderer Länder zu knüpfen. Sie alle erklärten ihre Solidarität mit der Kommunistischen Partei der DVR und dem Volk des Donbass. Und wir unsererseits erklären unsere Solidarität mit allen, die gegen den Weltimperialismus kämpfen!

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Über die Autorin

Melina Deymann, geboren 1979, studierte Theaterwissenschaft und Anglistik und machte im Anschluss eine Ausbildung als Buchhändlerin. Dem Traumberuf machte der Aufstieg eines Online-Monopolisten ein jähes Ende. Der UZ kam es zugute.

Melina Deymann ist seit 2017 bei der Zeitung der DKP tätig, zuerst als Volontärin, heute als Redakteurin für internationale Politik und als Chefin vom Dienst. Ihre Liebe zum Schreiben entdeckte sie bei der Arbeit für die „Position“, dem Magazin der Sozialistischen Deutschen Arbeiterjugend.

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"Der Geist des Internationalismus", UZ vom 14. September 2018



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