Der rote Kanal

In Wahrheit

Nicht nur Kultur- und Warenaustausch verbindet Deutschland und Frankreich, sondern auch grenzüberschreitende Kriminalität, diesmal im Saarland. Der prominent besetzte Krimi „In Wahrheit – Mord am Engelsgraben“ hat die klassische Konstellation, klassische Kommissarsarbeit, klassisches Konzept. Dazu tragen Kamera und das solide Spiel der erstklassigen Besetzung bei. Auch der sozialkritische Aspekt mit Verweis auf die Schrecken billiger Prostitution an der Grenze fehlt nicht und kommt ohne moralischen Zeigefinger aus. Für den Krimi darf gelten, was man auch in Realität für die Gegend feststellen kann: Schön ist es an der Saarschleife ja – spannend eher nicht.

Fr., 9.6., 20.15 Uhr, arte

Ich bin Ingrid Bergman

Isabella Rossellini, selbst Schauspielerin wie ihre Mutter, öffnete für den Regisseur Stig Björkman das Privatarchiv ihrer Mutter. Viele Meter Film waren zu entdecken, aber auch Ingrid Bergmans Tagebücher, Briefe und Notizen. Mithilfe dieses Materials und den Interviews mit den Kindern und KollegInnen erzählt der Film die bewegte Lebensgeschichte eines schwedischen Mädchens, aus dem eine der erfolgreichsten Schauspielerinnen des internationalen Films wurde. „Ich bin Ingrid Bergman“ feierte im Mai 2015 beim Filmfestival in Cannes seine Weltpremiere.  

Sa., 10.6., 20.15 Uhr 3sat

Sherlock – Das letzte Problem

Nicht jeder mag sie, für andere sind sie ein absolutes TV-Highlight: Der letzte der drei neuen Sherlock-Filme bietet ein furioses Finale und wird noch einmal, was die Faszination der weltweit erfolgreichen Fernsehfilme ausmacht: Exzellente Schauspieler, die rasante Erzählung mit vielen gewagten Wendungen, befeuert durch brillante Dialoge. Hauptdarsteller Benedict Cumberbatch muss in ein verdrängtes Kapitel der Kindheit seines Helden eintauchen und ein Rätsel lösen. Sian Brooke, in den vorigen beiden Folgen in die Reihe gekommen, hat nun ihren großen Auftritt als hochgefährliche Psychopathin, die ihren Bruder in ein Katz-und-Maus-Spiel zwingt.

So., 11.6., 21.45 Uhr, ARD

Aktenzeichen XY … ungelöst

Dieser Dauerbrenner läuft sei fast 50 Jahren ununterbrochen im ZDF. Der Aufruf zu blindem Aktionismus und beliebtem Denunziantentum wird vom Sender unkritisch und manches mal sogar haarscharf an der Grenze zu Verleumdung und übler Nachrede produziert. Der unsägliche Moderator Rudi Cerne ist keinen Deut besser als Eduard Zimmermann, mit für dramatisch gehaltener Stimme preist er die Einspieler an, die mittlerweile eher Krimitrailern ähneln. Nicht sehenswert, aber für gemachte und gewollte Stimmungen im Lande zu beachten.

Mi., 14.6., 20.15 Uhr, ZDF

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"Der rote Kanal", UZ vom 9. Juni 2017



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