Bei der Einweihung des Ernst-Thälmann-Denkmals in Weimar standen 1958 Mitglieder der Kampfgruppen der Arbeiterklasse ehrenhalber Wache. 63 Jahre später braucht die Statue wirklich Schutz. Vergangenes Wochenende war es mit Stoff verhüllt. Die Kunstaktion solle eine Debatte über den künftigen Umgang mit dem Denkmal anstoßen, sagte der Historiker Stephan Zänker. Zänker ist Geschäftsführer des vom Bundesjustizministerium geförderten Vereins „Weimarer Republik“. Thälmann sei „ohne Zweifel ein Opfer des Nationalsozialismus“, so Zänker, aber sei gleichzeitig der Vorsitzende der KPD gewesen, die „dem Kurs des sowjetischen Diktators Josef Stalin folgte“. Da kann man nur frei nach Thomas Mann erwidern: Antikommunismus ist keine Kunst, sondern eine Torheit.
Ernst-Thälmann-Denkmal in Weimar
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