Handpüppchen

Manfred Idler zu den Protesten in Hongkong

Die Proteste in Hongkong halten jetzt schon seit dem 21. März an. Längst ist der Anlass, der ja schon ein Fake war, vergessen. Es geht nur noch um die Konfrontation mit dem Mutterland China, um Bilder – um Propaganda eben. Bisher haben die Hongkonger Verwaltung und Peking zurückhaltend und besonnen reagiert.

Die da auf den Straßen randalieren, lassen sich führen von wohlstandsverwahrlosten Enkeln derer, die seit dem Diebstahl der Insel 1842 den britischen Kolonialherren den Hintern wischten und es zur Belohnung zu unbescheidenem Wohlstand gebracht haben. Ein Beispiel ist der 22-jährige Joshua Wong. Zum Helden der westlichen Welt wuchs er schon in den „Regenschirmprotesten“ des Jahres 2014 heran. Programmiert und mit schier unerschöpflichen Mitteln ausgestattet ist er vom US-Außenministerium und der CIA, hinter ihm steht der Hongkonger Medienzar Jimmy Lai. Solche Handpüppchen des Imperialismus sehen ihren Anspruch auf einen Platz in der „Elite“ mehr und mehr verdampfen.

Deshalb schwingt die „rebellische Jugend Hongkongs“ – eine Anmaßung – das Fähnchen der „Democracy“. Also jener (westlichen) Form der Klassenherrschaft, die als ideologische Konstruktion den „rechten Glauben“ als Vorwand abgelöst hat, ganze Völker zu unterjochen und funktionierende Staaten in Schlachthäuser zu verwandeln.

Sie können dabei willige Helfer in den westlichen Medien zählen. Die geschichtslosen Medienknechte und -mägde mit den doppelten Standards, aufstiegsorientiert und deshalb an der kurzen Leine der Herrschenden, sie bejubeln die Hongkonger „Freiheitskämpfer“, wie sie die Nazis vom Maidan bejubelt haben. Der Schuss in die Luft, der am Samstag aus einer Gruppe mit Eisenstangen bedrängter Polizisten abgegeben wurde, hallt in den USA und in Westeuropa nach wie  tausend Donnerschläge. Und zwar aus denselben Medien, die für die Hunderte mit Hartgummi Munition zu Krüppeln geschossenen Gelbwesten in Frankreich nur Häme übrig haben.

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"Handpüppchen", UZ vom 30. August 2019



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