Aktionen zu Engels’ 200.

Happy Birthday, Genosse!

Trotz Corona haben am vergangen Wochenende Aktionen stattgefunden, um Friedrich Engels zu ehren.In Wuppertal nahmen mehrere hundert Menschen an einer Gedenkdemonstration teil, im Anschluss daran legten Vertreter von DKP und KKE Blumen an der Engels-Statue nieder.

Die Kommunistische Partei Britanniens (CPB) musste ihre Gedenkkundgebung in Manchester ins Internet verlegen, wo sie die Veranstaltung gemeinsam mit der DKP durchführte. Einige Mitglieder ließen es sich aber nicht nehmen, wenigstens kurz mit einem Transparent am Engels-Denkmal in Manchester zu stehen. In der Online-Veranstaltung wurde dieses Transparent der DKP zumindest schon einmal virtuell geschenkt – die eigentliche Übergabe muss leider per Post stattfinden.

UZ dokumentiert einen Auszug des Redebeitrags der Sozialistischen Deutschen Arbeiterjugend (SDAJ) bei der Demonstration in Wuppertal.

Liebe Genossinnen und Genossen,
liebe Freundinnen und Freunde,

die Gedanken von Engels und sein großes Beispiel sind uns bis heute scharfe Waffen im Kampf für den Sozialismus. Doch die Fronten im Kampf für den Sozialismus sind zahlreich, die sozialen Probleme in einem kapitalistischen Land wie Deutschland viele. Ich möchte heute nur über eins davon sprechen, eines, von dem wir in der SDAJ meinen, dass es ein sehr wichtiges Thema ist: nämlich Militarismus.

Die Politiker in Berlin arbeiten mit halsbrecherischer Geschwindigkeit auf eine militärische Eskalation zu. Die gesamte deutsche Regierung befürwortet das 2-Prozent-Ziel der NATO, das von den US-Imperialisten angeführt wird. Das heißt: 2 Prozent des Brutto-Inlandsprodukts sollen pro Jahr für die Aufrüstung ausgegeben werden. Wenn Deutschland diese 2-Prozent-Vorgabe erfüllt, wird es dadurch zur am drittstärksten bewaffneten Macht der Welt, noch vor Russland. …

Engels hat schon erkannt, dass jede Vermehrung der militärischen Kraft eines Landes die anderen Länder zwingt, ebenfalls aufzurüsten. … Der Krieg erscheint schließlich als eine „heilsame Krise, die einer unmöglichen Situation ein Ende macht“. So wird es möglich, den Krieg zu verkaufen. Unsere Politiker reden von „Defense“, also von „Verteidigung“. Sie reden jetzt auch nach der Wahl von Biden in den USA davon, dass Deutschland „mehr militärische Verantwortung“ in der Welt übernehmen müsse. Aber wenn sie von „Verteidigung“ reden, meinen sie bloß die Verteidigung des deutschen Kapitalismus, und mit „Verantwortung“ die militärische Niederschlagung gewählter Regierungen wie in Syrien und die Bedrohung von wirtschaftlichen Kontrahenten wie Russland oder der Volksrepublik China. …

Wir Sozialistinnen und Sozialisten stellen uns entschlossen gegen jede Kriegshetze, denn nur die Reichen profitieren vom Krieg! Wir Sozialistinnen und Sozialisten wollen nicht den Krieg, wir wollen nicht den Tod und wir wollen weder Leid noch Hunger. Wir wollen den Sozialismus, das Leben, das Glück der Massen und genug zu essen für alle. Der Sozialismus ist der Frieden, denn im Kapitalismus lässt sich mit dem Verkauf von Waffen Geld verdienen, und diese Waffen müssen eingesetzt werden, damit man neue kaufen muss! Aber lassen wir uns nicht täuschen: Der Sozialismus ist auch Kampf. Erbitterter Klassenkampf, denn die kapitalistische Klasse wird ihre Macht niemals freiwillig aus den Händen geben. Der Frieden wird uns nicht einfach geschenkt. Wir müssen ihn uns selber erkämpfen. Also lasst uns gemeinsam den Kriegstreibern die Stirn bieten! Für Frieden, Freiheit und Völkerfreundschaft!

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"Happy Birthday, Genosse!", UZ vom 4. Dezember 2020



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