Patrik Köbele, Vorsitzender der DKP zum Internationalen Frauentag 2021

Liebe Leserinnen, liebe Genossinnen,

„Wir müssen Sorge tragen, dass der Frauentag nicht nur eine glänzende Demonstration für die politische Gleichberechtigung des weiblichen Geschlechts, sondern darüber hinaus der Ausdruck einer Rebellion gegen den Kapitalismus, eine leidenschaftliche Kampfansage all den reaktionären Maßnahmen der besitzenden und ihrer willfähigen Dienerschaft, der Regierung, ist.“

Was Clara Zetkin zur Einführung des Internationalen Frauentags vor 110 Jahren schrieb, ist heute noch so aktuell wie damals.So wird jedes Jahr zum Internationalen Frauentag, dem sein kämpferischer Inhalt entzogen werden soll, indem man ihn „Weltfrauentag“ nennt, die Frauenquote für DAX-Vorstände gelobt. Sie loben die gendergerechte Sprache, derer sich Medien, Behörden und Regierung bedienen, genauso wie die Tatsache, dass die herrschende Klasse sich in diesem Land eine Bundeskanzlerin leistet.

Es ist keine Gleichberechtigung, wenn heute eine Kriegsministerin auch Soldatinnen zum Morden und Sterben für die Interessen des Kapitals in alle Welt schicken kann und im Vorstand von Rüstungskonzernen auch Frauen auf den hervorragenden Profit anstoßen, der damit gemacht wird. Dass zu denen, die in diesem Land bestimmen, nun auch ein paar Frauen gehören, ändert nichts an der doppelten Ausbeutungen der Frauen im Kapitalismus. Der Kampf um die Gleichberechtigung der Frau ist ein sozialer Kampf, ist Kampf gegen Hochrüstung und Militarisierung. Der Kampf um die Gleichberechtigung der Frau ist von seinem Inhalt her ein antikapitalistischer Kampf – er wird sich deshalb auch gegen die weiblichen Kader der herrschenden Klasse richten müssen.
Er ist ein Kampf, den wir gemeinsam führen müssen. In diesem Sinne: Heraus zum 8. März und herzlichen Glückwunsch zum Internationalen Frauentag!

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"Liebe Leserinnen, liebe Genossinnen,", UZ vom 5. März 2021



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