Testen wird teuer

Obwohl das Testen auch künftig zu einer vernünftigen Strategie gegen die unkontrollierte Ausbreitung des Corona-Virus gehört, müssen die Tests ab dem 11. Oktober selber gezahlt werden. Arme werden damit weiter aus dem gesellschaftlichen Leben gedrängt. Fälschlich fügten einige Medien hinzu: „Mit Ausnahme der Kinder“. Bei den 12- bis 17-Jährigen geht es nur nicht ganz so schnell. Sie beziehungsweise ihre Eltern müssen ab Ende November in die Tasche greifen. Damit wächst der Impfdruck auf Kinder und Jugendliche erheblich. Wollen ihre Eltern die dann kostenpflichtigen Tests vermeiden, damit der Nachwuchs am „3G-Leben“ teilnehmen kann, müssten die Kinder Mitte November die zweite Impfung haben, also Anfang Oktober die erste. Da bleiben noch etwa drei Wochen für die umfassende Information und das Abwägen der gesundheitlichen Risiken.

Wie viel künftig für einen Schnelltest gezahlt werden muss, ist noch unklar. Das Bundesgesundheitsministerium meint, man könne mit den bisherigen Kosten von 11,50 Euro je Antigen-Schnelltest kalkulieren. Den Rest wird der Markt machen, denn eine Regulierung, wie zum Beispiel eine Preisobergrenze, ist nicht vorgesehen. Deshalb variieren die Preise für Schnelltests schon jetzt zwischen 18 und 40 Euro, PCR-Tests können sogar über 130 Euro kosten.

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Über die Autorin

Wera Richter, geboren 1969, ist stellvertretende Parteivorsitzende der DKP und Chefredakteurin der UZ. Die journalistische Laufbahn begann in jungen Jahren mit einem Praktikum bei der UZ mit Rolf Priemer als Chefredakteur. Damals wurde die UZ wieder Wochenzeitung. Später arbeitete die gelernte Gärtnerin im Ressort Innenpolitik der Tageszeitung junge Welt. Auf dem 20. Parteitag der DKP 2013 wurde Wera Richter zur stellvertretenden Parteivorsitzenden gewählt und übernahm die Verantwortung für die Organisationspolitik. Ein Job, den sie in der SDAJ kennen und lieben gelernt hatte. 2020 löste sie Lars Mörking als UZ-Chefredakteur ab.

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"Testen wird teuer", UZ vom 10. September 2021



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