Kiew wird mit immer mehr dreckigem Mordwerkzeug ausgestattet. Putin erklärt ukrainische Offensive für gescheitert

Uran- und Streumunition für den aussichtslosen Krieg

Wenn die US-amerikanischen Abrams-Panzer in Kürze an Kiew geliefert werden, sollen sie auch mit Uranmunition bestückt werden. Über die Lieferung derartiger Munition durch die USA berichteten mehrere Medien übereinstimmend, offiziell soll sie in der kommenden Woche bekannt gegeben werden. Britannien hatte bereits Anfang des Jahres Uranmunition an Kiew geliefert, für die USA wäre es das erste Mal.

Unterdessen feierte „Bild” den Einsatz von völkerrechtlich geächteter Streumunition durch Kiews Truppen mit der Schlagzeile „Neuer Albtraum für Putins Soldaten”. Mehrere südostasiatische Länder haben sich dagegen entsetzt über die Entscheidung Joseph Bidens gezeigt, Streumunition an Kiew zu liefern: „Südostasien ist eine der am stärksten mit Landminen und anderen nicht explodierten Kampfmitteln (UXO) verseuchten Regionen und hat seit Jahrzehnten mit den Folgen zu kämpfen. Die meisten Überreste stammen aus dem Vietnamkrieg und den US-Bombenangriffen in Kambodscha und Laos … Jedes Jahr werden immer noch Zivilisten durch Blindgänger – auch durch Streumunition – getötet und verstümmelt“, heißt es in einem von der „Frankfurter Rundschau“ übernommenen Artikel der US-Zeitschrift „Foreign Affairs“. Einer Meldung von N-TV zufolge setzten Kiews Truppen Streumunition offenbar auch gegen fliehende Soldaten ein.

Am Montag verkündete Kiews Vizeverteidigungsministerin Hanna Maljar im Staatsfernsehen angebliche Erfolge der Gegenoffensive. Die Truppen hätten zum Beispiel drei Quadratkilometer nahe der umkämpften Stadt Bachmut zurückerobert. Der russische Präsident Wladimir Putin erklärte dagegen am selben Tag auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan: „Da ist nichts festgefahren, das ist gescheitert.” Indirekt hatte Präsident Wladimir Selenski das am Sonntag bestätigt, als er Kriegsministers Alexej Resnikow entließ.
Putin bekräftigte in Sotschi, das im Juli ausgesetzte Getreideabkommen erst bei Erfüllung aller russischen Forderungen wieder in Kraft zu setzen. Zuerst müssten aber Beschränkungen für den Export russischer Agrarprodukte aufgehoben werden. Erdogan trat für die Rückkehr zu dem Abkommen ein und forderte: „Die Ukraine muss vor allem ihre Forderungen aufweichen, damit gemeinsame Schritte mit Russland möglich werden.” Zudem müsse mehr Getreide an afrikanische als an europäische Länder geliefert werden. Die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock behauptete in Berlin das Gegenteil: Es scheitere nur am russischen Präsidenten, „dass die Frachter nicht wieder freie Fahrt haben”. Und: „Russland verschärft den globalen Hunger.”

Putin warf Kiew zudem versuchte Anschläge auf Gasleitungen vor, die durch das Schwarze Meer in die Türkei verlaufen: „Es werden Versuche unternommen, die Leitungen TurkStream und Blue Stream zu attackieren, über die Gas aus Russland in die Türkische Republik geliefert wird.” Russlands Schiffe würden die Systeme bewachen. „Aber sie werden ständig attackiert, darunter auch mit Drohnen, die von den ukrainischen Schwarzmeer-Häfen gestartet werden.” Der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu betonte, dass die Drohnenattacken Kiews auch ein Grund für den Ausstieg aus dem Getreideabkommen gewesen seien.

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"Uran- und Streumunition für den aussichtslosen Krieg", UZ vom 8. September 2023



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