Zehntausende gegen Hassverbrechen

Zwei Ereignisse brachten in Israel am Wochenende zehntausende auf die Straßen: Der Anschlag eines religiösen Fanatikers, der am 30. Juli bei der Gay-Parade in Jerusaleme fünf Teilnehmer durch Messerstiche zum Teil schwer verletzte und eine 16-Jährige tötete, und der Brandanschlag auf ein Haus im Palästinenserdorf Douma in der Westbank, bei dem ein anderhalbjähriger Junge starb. Zehava Galon, Vorsitzende der oppositionellen Meretzpartei, kommentierte: „Es gibt eine Verbindung zwischen der Gewalt in Bet-El, der Invasion der Ruinen der Siedlung von Sa-Nur, der Brandstiftung von Douma und der Messerstecherei an der Jerusalemer Gay-Parade.“ Netanjahu habe es zu seiner Karriere gemacht, gegen Araber und Linke zu hetzen.

Als Reaktion auf den Brandanschlag in Douma gab das israelische Sicherheitskabinett grünes Licht für die Anwendung der Administrativhaft (Festnahme ohne Gerichtsurteil), die bisher nur gegen Palästinenser angewandt wurde, gegen jüdische Terrorverdächtige. Die Vereinigung für Bürgerrechte in Israel spricht sich gegen die Anwendung der Administrativhaft sowohl gegen Israeli als auch gegen Palästinenser aus, da sie für die Betroffenen keine echte Gelegenheit zur Verteidigung zulasse.

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"Zehntausende gegen Hassverbrechen", UZ vom 7. August 2015



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