Auf ein Wiedersehen in Berlin!

Freitagabend am letzten Augustwochenende 2016 im Revierpark Wischlingen in Dortmund: Die Bühne steht, der Backstagebereich auch, das Bier ist kalt und die Sonne lacht. Jetzt können sie kommen, die Besucher und die Künstler, die den Abend gestalten werden. Und das tun sie, der Platz wird voller und voller und nacheinander trudeln auch die Bands ein. „The Movement“ aus Dänemark kommen mit schwerem Gepäck aus dem Auto des Genossen gestolpert, der sie vom Flughafen abgeholt hat, und haben erst mal Hunger, aber keine Euros. „Unser Land hat sich ein bisschen Unabhängigkeit in der EU bewahrt“ erzählt Sänger Lukas, während wir uns im Backstagezelt niederlassen. „Wir haben den Laden gleich ganz verlassen“, sagt jemand hinter mir, und Attila the Stockbroker grinst über das gerade durchgeführte Referendum. „Ob das alles so richtig war, wird sich zeigen“. Danach entspinnt sich eine innige Debatte über den Charakter der EU und die Auswirkungen des Brexits: „Gerade für kleine Länder wie unseres ist der Brexit ein unglaublich wichtiges Zeichen“ finden The Movement – und bekommen sofort Zustimmung von dritter Seite. Die Italiener von Red Ska sind eingetroffen. Und auf einmal ist das kleine Zelt neben der Bühne im Bereich der DKP aus Ruhr und Rheinland eine Miniaturversion des ganzen Pressefestes: Es wird gegessen, getrunken und aus unterschiedlichen Perspektiven, aber sehr solidarisch diskutiert. Auf Deutsch und Dänisch, Englisch und Italienisch, mit Händen und mit Füßen. Als die Bezirksvorsitzenden das Fest eröffnen, fällt es den Künstlern fast schwer die Debatte Richtung Auftritt zu verlassen, und am Ende des Abends ist klar: Das machen wir wieder!
Kurz vor Redaktionsschluss dieser Ausgabe hat Attila the Stockbroker zugesagt, er kommt zum 21. UZ-Pressefest nach Berlin. Er freut sich wahnsinnig. Wir uns auch.

An dieser Stelle erzählen wir in den nächsten Wochen große und kleine Geschichten und Anekdoten vom Pressefest. Von denen hinter uns, aber vor allem von dem vor uns.

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Über die Autorin

Melina Deymann, geboren 1979, studierte Theaterwissenschaft und Anglistik und machte im Anschluss eine Ausbildung als Buchhändlerin. Dem Traumberuf machte der Aufstieg eines Online-Monopolisten ein jähes Ende. Der UZ kam es zugute.

Melina Deymann ist seit 2017 bei der Zeitung der DKP tätig, zuerst als Volontärin, heute als Redakteurin für internationale Politik und als Chefin vom Dienst. Ihre Liebe zum Schreiben entdeckte sie bei der Arbeit für die „Position“, dem Magazin der Sozialistischen Deutschen Arbeiterjugend.

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"Auf ein Wiedersehen in Berlin!", UZ vom 17. Juni 2022



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