„Booster-Umverteilung“

Anfang September hielt Christian Lindner in einem Interview mit dem „Deutschlandfunk“ die Chancen von CDU-Kanzlerkandidat Armin Laschet immer noch für gut, da der „die solideren Koalitionsoptionen“ habe, etwa die Möglichkeit der schwarz-rot-gelben „Deutschlandkoalition“. Nun koaliert nicht „Deutschland“, sondern die „Zukunft“, was aber auch keinen Unterschied macht, denn die Interessen der Großkonzerne werden bedient – nicht nur der kleinste Teil der neuen Regierung sorgt sich rührend um deren Begehrlichkeiten.

Das Wirtschaftswachstum müsse „angeschoben werden“, vor allem durch steuerliche Erleichterungen für private Investoren, meinte Lindner vor der Wahl. Nach der Wahl serviert er heuer eine „Booster-Umverteilung“. Der Finanzminister schichtet nicht abgerufene „genehmigte Kredite“ um – man könnte auch sagen, zweckentfremdet, und 60 Milliarden Euro marschieren in Richtung derer, die es schon haben, zu Lasten von denen, denen immer mehr genommen wurde. Den Managern der Großkonzerne bleibt es nun überlassen, kreativ und marktgerecht diese Geldschwemme für „Klimaschutz und Digitalisierung“ in ihre Kanäle zu leiten.

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"„Booster-Umverteilung“", UZ vom 17. Dezember 2021



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