Michail Gorbatschow

Michail Gorbatschow soll ein Denkmal bekommen. Also zusätzlich zu dem, das sich der Verlag des Hetzblattes „Bild“ vor die Konzernzentrale gestellt hat (Foto). Das neue soll „überlebensgroß“ vor dem Rathaus in Dessau stehen. „Eigentlich müssten überall in Deutschland Denkmale für Gorbatschow aufgestellt werden, schließlich haben wir ihm die Einheit mit zu verdanken“, meint Hans-Georg Otto, Ex-Oberbürgermeister von Dessau und Initiator des Denkmals.

Schöne Idee eigentlich. In jeder Stadt ein Denkmal, bei dem man sich bedanken kann, wenn man feststellt, dass Hartz IV nicht zum Leben reicht, unter das man sich schlafen legen kann, wenn der karge Lohn nicht mehr für die Miete gereicht hat und an dem man Blumen niederlegen kann, wenn Tochter oder Sohn in fernen Ländern für die Interessen des deutschen Kapitals verreckt ist. Denn dass das alles wieder Alltag ist in Deutschland haben wir Michail Gorbatschow mit zu verdanken.

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Über die Autorin

Melina Deymann, geboren 1979, studierte Theaterwissenschaft und Anglistik und machte im Anschluss eine Ausbildung als Buchhändlerin. Dem Traumberuf machte der Aufstieg eines Online-Monopolisten ein jähes Ende. Der UZ kam es zugute.

Melina Deymann ist seit 2017 bei der Zeitung der DKP tätig, zuerst als Volontärin, heute als Redakteurin für internationale Politik und als Chefin vom Dienst. Ihre Liebe zum Schreiben entdeckte sie bei der Arbeit für die „Position“, dem Magazin der Sozialistischen Deutschen Arbeiterjugend.

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"Michail Gorbatschow", UZ vom 2. Oktober 2020



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