Ernst Herzog ist Mitglied des Beirats von WAPE (Weltverband für politische Ökonomie)

Modernisierung im Kapitalismus und im Sozialismus

Ernst Herzog

Ende September 2023 fand in China das 16. Forum der World Association for Political Economy (Weltverband für politische Ökonomie – WAPE) statt.

Wesentliches Thema waren die Modernisierung Chinas und die Aussichten der Modernisierung der Welt.

In den Beiträgen der Ökonomen aus China und aus vielen anderen Ländern wurde herausgearbeitet, dass Modernisierung oder Reform in einem sozialistischem System völlig andere Ziele verfolgt als in einem kapitalistischen System.

Bei kapitalistischen Reformen geht es um die Anpassung und Verbesserung der Verwertungsbedingungen für das Kapital. Die Produktionsverhältnisse bleiben grundsätzlich unverändert, die Auswirkungen auf die Produktivkräfte gehen in Richtung des Umschlagens in Destruktivkräfte.

Bei der Modernisierung beziehungsweise Reform in der VR China geht es um die Umgestaltung der Produktionsverhältnisse, gleichere Einkommensverteilung, bessere Ausbildung und Erziehung, bessere Entwicklungsmöglichkeiten für die arbeitenden Menschen, Förderung der Kreativität und dadurch um eine verbesserte Entfaltung der Produktivkräfte.

Unter Führung der KPCh werden seit vielen Jahren Fortschritte bei der Entwicklung der Wirtschaft und der Gesellschaft erzielt. Das schlägt sich auch in Zahlen bezüglich des Wachstums der Wirtschaft und des zunehmenden Wohlstands der Bevölkerung nieder. China trägt zu 30 Prozent des weltweiten Wachstums bei. Bei Bekämpfung der Armut weltweit beträgt Chinas Anteil 70 Prozent. Das zeigt, dass China auf dem Weg zum Sozialismus vorankommt.

In den Schulbüchern und bei den Studieninhalten verdrängen zunehmend marxistische Lehrinhalte die lange Zeit geduldeten neoliberalen und individualistischen Lehren. In vielen Bereichen der Technologie versucht China nicht nur aufzuholen oder die Lücke zu schließen, sondern strebt eine Führungsrolle an und hat diese in einigen Bereichen auch schon erreicht.

Die Führung der KPCh will auf dem Weg zu einer geteilten Zukunft der gesamten Menschheit voranschreiten und reicht dazu allen Ländern im Sinne einer friedlichen Koexistenz die Hand. Die Länder unter der Herrschaft der Bourgeoisie (nicht wie im Sozialismus als „dienende Klasse“, wie Conny Renkl es schreibt) verfolgen demgegenüber aggressiv Ziele zur maximalen Ausbeutung und Ausplünderung.

China als kapitalistisch oder gar imperialistisch zu bezeichnen und auf einem entsprechendem Pfad der Entwicklung zu sehen, hat nichts mit „ die Wahrheit in den Fakten zu suchen“ zu tun.

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"Modernisierung im Kapitalismus und im Sozialismus", UZ vom 3. November 2023



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