Operation Streik geht weiter

(Quelle: ver.di)   

Von „chronischer Unterbesetzung“ ist die Rede, von „Zeitdruck, Hetze und Eile am Patienten“. Von „gefährlicher Pflege“ und vom „steigenden Risiko, Fehler zu machen“. Darüber ist die Klinikleitung der Charité von den Beschäftigten in den letzten Jahren immer wieder hingewiesen worden. Da der fachliche Hinweis darauf, dass die Situation für Beschäftigte und Patienten nicht mehr zu verantworten ist, keine Wirkung zeigt, sind die Pflegekräfte der Charité am 22. Juni 2015 in den unbefristeten Streik getreten.

Sie streiken für mehr Personal auf den Stationen. Krankenschwester und Tarifkommissionsmitglied Dana Lützkendorf sagte: „Wir streiken, damit wir wieder unsere Arbeit machen können.“ In der Urabstimmung Anfang Juni stimmten 96,4 Prozent der ver.di-Mitglieder für den Arbeitskampf.

Seit 2013 fordert die Gewerkschaft an der Charité einen Tarifvertrag zur Personalbemessung, der festschreiben soll. dass eine Pflegekraft auf einer Normalstation nicht mehr als fünf Patienten betreut, auf der Intensivstation zwei. „Keine Nacht allein“ heißt es zudem.

Erste Reaktionen auf den Arbeitskampf zeigen sich sogar in der Landesregierung. Berlins Gesundheitssenator Mario Czaja (CDU) will Regelungen zur Personalbesetzung in der Intensivpflege in den Landeskrankenhausplan aufnehmen lassen. Die Streikenden werden ihm ihren fachlichen Rat gerne zukommen lassen.

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"Operation Streik geht weiter", UZ vom 3. Juli 2015



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