Papst ruft Ukraine zur Kapitulation auf

Was ist nur mit der Heiligen Katholischen Kirche los? Irgendwie scheinen demokratische Gepflogenheiten in diesen äußerst zentralistischen Apparat eingesickert zu sein. Da stellt der Heilige Vater fest, dass der Krieg in der Ukraine verloren ist, es folglich besser sei, zu versuchen, das Handtuch zu schmeißen – und seine Schäfchen mähen lauten Widerspruch.

Allen voran Marie-Agnes Strack-Zimmermann, von der niemand glauben kann, dass sie weiß, was Scham ist. Sie „schämt“ sich jetzt, Katholikin zu sein, nicht etwa wegen Tausender missbrauchter Kinder oder jahrhundertelanger Unterdrückung und Auslöschung, sondern weil Papst Franziskus die Ukraine zur Kapitulation aufruft. In ihren Augen hätte er lieber dem gottlosen Bundeskanzler mit Fegefeuer drohen sollen, weil er der Ukraine die Taurusse gegen die teuflischen Russen verweigert. Die ganzen Kriegstreiber der Nation übersehen aber einen offensichtlichen Fakt: Ein Vorgänger von Franziskus hatte als antikommunistisches U-Boot den Auftrag, die Polen vom Sozialismus zu befreien. Der verschlagenste aller Russen, zur damaligen Zeit KGB-Agent, ist heute Präsident. Wladimir Putin hat sich mehrmals mit Papst Franziskus getroffen. Wie etwa auf unserem Bild aus dem Sommer 2019.

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"Papst ruft Ukraine zur Kapitulation auf", UZ vom 15. März 2024



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