Gedenken an Hiroshima und Nagasaki

Von Nina Hager

Am 6. August 1945 explodierte die US-Atombombe „Little Boy“ über Hiroshima, drei Tage später die Plutoniumbombe „Fat Man“ über Nagasaki. Etwa 100 000 Menschen starben sofort, weitere 130 000 bis Jahresende.

Hunderttausende starben in späteren Jahren an den Folgen. Es traf selbst die Nachgeborenen.

Bis heute wird versucht diese Kriegsverbrechen zu relativieren: Die Abwürfe hätten erheblich dazu beigetragen, dass kurz darauf, am 15. August, Japans Kaiser Hirohito in einer Rede die Beendigung des „Großostasiatischen Krieges“ bekanntgeben und Japan am 2. September 1945 kapitulieren musste. Eine Lüge.

Heute wächst die Gefahr des Einsatzes von Nuklearwaffen. Auch aufgrund der aggressiven NATO-Politik gegenüber Russland. Trotz diverser Abrüstungsverträge und zuletzt des Neu-START-Vertrags, der 2011 in Kraft trat und mit dem sich USA und Russland verpflichteten, ihre nuklearstrategischen Trägermittel – U-Boote, Interkontinentalraketen und Langstreckenbomber – auf 800 zu halbieren und die Zahl der Sprengköpfe zu reduzieren, würden die verbliebenen Sprengköpfe der USA und Russlands sowie die Frankreichs, von China, Großbritannien, Pakistan, Indien, Israel und Nordkorea ausreichen, die Menschheit mehrfach auszulöschen.

Und die nuklearen Arsenale werden weltweit modernisiert. Auch die Atomwaffen in Büchel sollen qualitativ aufgerüstet werden. Vom 26. März bis zum 9. August gab und gibt es deshalb Protestaktionen verschiedener Gruppen vor Ort.

Seit 1947 erinnern Menschen am 6. August alljährlich in Hiroshima an das Geschehen. Ihnen haben sich sehr viele weltweit angeschlossen. Und sie alle verbinden bis heute das Gedenken an die Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki sowie die vielen Opfer mit der Ablehnung von Krieg und Rüstung sowie der Forderung nach einer von Atomwaffen freien, friedlichen und solidarischen Welt.

Über die Autorin

Nina Hager (Jahrgang 1950), Prof. Dr., ist Wissenschaftsphilosophin und Journalistin

Hager studierte von 1969 bis 1973 Physik an der Humboldt-Universität in Berlin. Nach dem Abschluss als Diplom-Physikerin wechselte sie in das Zentralinstitut für Philosophie der Akademie der Wissenschaften der DDR und arbeite bis zur Schließung des Institutes Ende 1991 im Bereich philosophische Fragen der Wissenschaftsentwicklung. Sie promovierte 1976 und verteidigte ihre Habilitationsschrift im Jahr 1987. 1989 wurde sie zur Professorin ernannt. Von 1996 bis 2006 arbeitete sie in der Erwachsenenbildung, von 2006 bis 2016 im Parteivorstand der DKP sowie für die UZ, deren Chefredakteurin Hager von 2012 bis 2016 war.

Nina Hager trat 1968 in die SED, 1992 in die DKP ein, war seit 1996 Mitglied des Parteivorstandes und von 2000 bis 2015 stellvertretende Vorsitzende der DKP.

Hager ist Mitherausgeberin, Redaktionsmitglied und Autorin der Marxistischen Blätter, Mitglied der Marx-Engels-Stiftung und Mitglied der Leibniz-Sozietät der Wissenschaften zu Berlin.

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"Gedenken an Hiroshima und Nagasaki", UZ vom 5. August 2016



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