Langsam angehen lassen

In Berlin wollen es SPD, Linke und Grüne langsam angehen lassen. Nach ihrem kurzen Flirt mit der Ampel trat Wahlsiegerin Franziska Giffey (SPD) in der vergangenen Woche mit Bettina Jarasch, Spitzenkandidatin der Grünen, und Klaus Lederer, Frontmann der Linkspartei, vor die Kameras. Beide waren sichtlich dankbar, wieder mitmachen zu dürfen, und gelobten Besserung. Vor fünf Jahren habe man versucht, so viele Ziele wie möglich im Koalitionsvertrag zu verankern, erklärte Jarasch. „Dieses Mal konzentrieren wir uns auf das, was wir in fünf Jahren auch hinkriegen.“ Lederer nannte den Geist des damaligen Koalitionsvertrags „überschäumend“. An diese Stelle sei eine neue Stimmung getreten, die er „Aufbruch aus Erfahrung“ nannte. Giffey kann das nur recht sein und so einigten sich die Drei zunächst darauf, das Terminchaos bei den Bürgerämtern mit Priorität anzugehen. Größere Projekte wie der soziale Wohnungsbau oder gar der Volksentscheid „Deutsche Wohnen & Co. enteignen!“ können sich da schön hinten anstellen.

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Über die Autorin

Wera Richter, geboren 1969, ist stellvertretende Parteivorsitzende der DKP und Chefredakteurin der UZ. Die journalistische Laufbahn begann in jungen Jahren mit einem Praktikum bei der UZ mit Rolf Priemer als Chefredakteur. Damals wurde die UZ wieder Wochenzeitung. Später arbeitete die gelernte Gärtnerin im Ressort Innenpolitik der Tageszeitung junge Welt. Auf dem 20. Parteitag der DKP 2013 wurde Wera Richter zur stellvertretenden Parteivorsitzenden gewählt und übernahm die Verantwortung für die Organisationspolitik. Ein Job, den sie in der SDAJ kennen und lieben gelernt hatte. 2020 löste sie Lars Mörking als UZ-Chefredakteur ab.

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"Langsam angehen lassen", UZ vom 5. November 2021



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