Verhandeln statt schießen – Barbara Majd Amin zum 1. Oktober

Eine Größe erreichen, die die Medien nicht ignorieren können

Die Friedenskoordination (Friko) Berlin ruft im Rahmen des dezentralen Aktionstags der Friedensbewegung am 1. Oktober zur Demonstration unter der Losung „Sofortiger Waffenstillstand – Verhandeln statt Schießen“ auf. Darüber sprach UZ mit Barbara Majd Amin, die die Demo mit organisiert.

UZ: Weshalb ist es gerade jetzt so wichtig, gegen Krieg auf die Straße zu gehen?

Barbara Majd Amin: Als wir die Demo planten, hatten wir vor allem das Ziel, anlässlich der Haushaltsberatungen im Bundestag für das kommende Jahr sowohl gegen die Aufrüstungspläne und die zwangsläufig zu erwartenden Kürzungen in allen sozialen Bereichen zu protestieren als auch gegen die steigende Kriegsgefahr durch die Eskalationspolitik von NATO, EU und Bundesregierung. Deren Wirtschaftskrieg gegen Russland zeigt bereits verheerende Auswirkungen mehr und mehr auch hier bei uns. Viele Menschen sind von Armut bedroht. Dies alles hat sich in den letzten Wochen rasant zugespitzt und muss so schnell wie möglich gestoppt werden. Diese Forderungen wollen wir auf die Straße bringen.

UZ: Was erwartest Du von der Demo am 1. Oktober in Berlin?

Barbara Majd Amin: Die Mobilisierung läuft auf vollen Touren – und wir hoffen, dass wir bereits im Vorfeld der Demo auch viele Menschen ansprechen und informieren können, die bisher eher nicht aktiv waren und sich angesichts der steigenden Energiepreise unserer Demo anschließen. Wir haben uns vorgenommen, dass wir eine Größe und Ausstrahlungskraft erreichen, die die Medien nicht ignorieren können. Zeitgleich mit der Demo in Berlin finden ja an vielen Orten an diesem Aktionstag der Friedensbewegung Demos und Kundgebungen mit den gleichen Kernforderungen statt. Das ist uns Auftrag und Ansporn zugleich.

UZ: Du engagierst Dich ja in der AG Frieden der GEW Berlin. Wie sieht es denn aus mit der Beteiligung von Gewerkschaften an der Demo?

Barbara Majd Amin: Ich bin zuversichtlich, dass wir auch Gewerkschaftsfahnen und Transparente sehen werden. Nicht nur in Arbeitsgruppen wie unserer wird über die aktuelle Lage, über den Krieg und die Folgen engagiert diskutiert. Meines Wissens gibt es bisher zwar keinen Aufruf aus den Vorständen der Gewerkschaften, an unserer Demo teilzunehmen – aber Mobilisierung in Untergliederungen wie beispielsweise DGB-Kreisverbänden einiger Bezirke. Es liegt auch an uns Gewerkschaftsmitgliedern, den Anspruch der Gewerkschaften, Teil der Friedensbewegung zu sein, aktiv umzusetzen.


Die Berliner Demonstration am 1. Oktober beginnt um 14 Uhr am Neptunbrunnen. Weitere Infos: frikoberlin.de


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