Elmshorn: Debatten, Musik, leckeres Essen

Griechenland-Solidarität beim Wasserturmfest

Von DKP Elmshorn

Pünklich zum Wasserturmfest der DKP Elmshorn war der Sommer wieder da. Herrliches Wetter motivierte etwa 250 Menschen, am Fest teilzunehmen. Im Mittelpunkt des ca. 40. Wasserturmfestes stand die Solidarität mit der griechischen Bevölkerung, mit ihrem Kampf gegen die Austeritätspolitik, gegen die massive Erpressung der Regierung und der Diktatpolitik von EU und vor allem der bundesdeutschen Regierung.

Kapitalinteressen und Profitlogik bestimmen die ökonomischen und politischen Verhältnisse dieser Klassenpolitik der Bourgeoisie. Dem muss die klassenorientierte Handlung vor allem der Arbeiterbewegung entgegen gestellt werden. Der bekannte Schauspieler und Aktivist der Solidaritätsbewegung mit Griechenland Rolf Becker verwies auf historische und aktuelle Entwicklungen, um den solidarischen Widerstand auch im Interesse aller Völker Europas zu fordern. Martin Klingenberg von der Initiative „Arbeitskreis Distomono“ verlangte die Begleichung der historischen Schuld durch die Bundesregierung für die brutalen faschistischen Verbrechen Deutschlands in Griechenland. Er verwies auf den Schuldenschnitt und die jahrzehntelange Streckung der Schuld durch die Alliierten gegenüber der Bundesrepublik Deutschland, ohne die es keine Chance für den Wiederaufbau gegeben hätte, und verlangte Gerechtigkeit gegenüber der griechischen Bevölkerung, die gegen den Faschismus, im Bürgerkrieg auch gegen den englischen Imperialismus und später gegen das faschistische Obristenregime kämpfte und sich befreite. Günther Stahmer vom Komitee „Solidarität mit Griechenland“ aus Kiel verwies auf komplizierte, auch kontroverse Debatten zur Einschätzung der aktuellen Politik des Ministerpräsidenten Tsipras, aber auch auf die notwendige Solidarität und die Eigenverantwortung der deutschen Linken zur Veränderung des Kräfteverhältnisses in EU-Europa.

Viele der ca. 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Diskussionsrunde brachten weitere wichtige Überlegungen zur Unterstützung des Kampfes in Griechenland und zur Veränderung des Kräfteverhältnisses ein. Diskutiert wurde auch die Frage, ob wir es bereits mit Signalen des Aufbrechens der neoliberalen Hegemonie zu tun haben, oder aber die bleiernen Verhältnisse der letzten Jahrzehnte in Europa weitgehend bestimmend sind. Rolf Becker sah in seinem Schlusswort Zeichen für mögliche progressive Entwicklungen auch in anderen europäischen Ländern, in Lateinamerika und nicht zuletzt in der BRD. Er verwies auf die Streiks in jüngster Zeit, auf die Anti -TTIP-Bewegung und anderes. Zugleich warnte er vor aktuellem Hintergrund von Kriegen, wie in der Ukraine, vor Illusionen bei der Einschätzung von Gefahren.

Die Diskussionsrunde verwies auf die unabdingbare Weiterentwicklung der Solidarität, auf breitest mögliche Bewegungen und Bündnisse und warnte vor Gefahren durch selbstisolierendes Sektierertum in der linken Bewegung. Schwierige und notwendige Debatten müssen offen und solidarisch ohne Denunziationen und Unterstellungen geführt werden. Das Gemeinsame gegen Großkapital und neoliberaler Herrschaftspolitik muss bestimmend sein.

Dieser spannenden Diskussion folgte der Auftritt eines griechischen Duos mit griechischer Musik – auch von Mikis Theodorakis. Es wurden griechische Speisen und die entsprechenden Getränke angeboten. Griechische Freunde und Genossen hatten sie schmackhaft zubereitet, so dass das Essen fast ausverkauft war. Leckere selbstgebackene Kuchen, das Kinderfest und die abschließende Disco vom DJ machten das gesamte Wasserturmfest zu einem besonderen Ereignis. Diese Stimmung in der typischen Atmosphäre ist unvergleichbar mit vielen anderen Festen in der Stadt.

Für die DKP-Mitglieder und ihre Freundinnen und Freunde aus dem Kreis Pinneberg und umliegenden Orten war das Fest Motivation, bereits jetzt über ein nächstes Fest 2016 nachzudenken.

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"Griechenland-Solidarität beim Wasserturmfest", UZ vom 28. August 2015



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