In Gelsenkirchen werden wieder hunderte Arbeitsplätze vernichtet

Von der „Stadt der Tausend Feuer“ zur Armutsregion

Nach TRW, Schalker Eisenhütte, Großbäckerei Stauffenberg, TECTUM GROUP und Hof Holz nun die nächste Schreckensnachricht für die Menschen in Gelsenkirchen: Das Vaillant- Werk soll im Jahre 2018 geschlossen werden, 200 KollegInnen verlieren damit ihren Arbeitsplatz.

Vor diesem Hintergrund wandte sich die DKP Kreisorganisation Gelsenkirchen in einem Schreiben an den Betriebsrat des Vaillant-Werkes Gelsenkirchen. In dem Brief heißt es u. a.:

„Unsere Stadt nähert sich so mit rasanter Geschwindigkeit einer offiziellen Arbeitslosenquote von über 20 Prozent.Weit über 45 000 Menschen sind bereits jetzt in Gelsenkirchen auf Hartz IV angewiesen.

Einst die Stadt der ‚Tausend Feuer’ – heute eine der ärmsten Regionen in Deutschland. Wieder werden über 200 Arbeitsplätze vernichtet. Wieder wird man versuchen, das ‚optimale’ aus dieser Arbeitsplatzvernichtung, die ausschließlich dem Profit geschuldet ist, herauszuholen – ‚Sozialverträglichkeit’ wird eingefordert.

Aber – liebe Kolleginnen und Kollegen lasst Euch nichts vormachen! Es gibt keine ‚Sozialverträglichkeit’, wenn 200 Familien Ihre Existenzgrundlage verlieren. Diese Arbeitsplätze sind für immer weg – ein großer Teil der Belegschaft wird sich in das Heer der Langzeitarbeitslosen einreihen müssen.

Das Ruhrgebiet verarmt und verelendet immer mehr. Schaut nach Bochum. Wo sind die ehemaligen Nokia-Mitarbeiter geblieben?

Schaut nach Bochum – wie sieht die Bilanz für fast 3 000 Mitarbeiter aus, die Ende 2014 ihren Arbeitsplatz bei Opel Bochum verloren haben? Wie lange reichen die Abfindungen? Wie viele von den betroffenen Kolleginnen und Kollegen haben schon einen neuen Job?

Einher geht der Verlust von weit mehr als 10 000 Arbeitsplätzen in der Zulieferindustrie im Ruhrgebiet durch die Schließung des Opelwerkes, so die IG Metall Bochum.

‚Auch im Bergischen werden, so der 1. IG-Metall-Bevollmächtigte Robert Sadowski in der WAZ vom 28. November 2015 200 Arbeitsplätze im gewerblichen Bereich bei Vaillant gestrichen. Das eint.’

Was erwartet Euch in Zukunft? Was erwarten Eure Kinder und Enkelkinder? Das kann uns nicht egal sein!

Die DKP Gelsenkirchen bekundet ihre Solidarität mit allen Kolleginnen und Kollegen, die ausschließlich durch reine Profitsucht in ihrer Existenz bedroht sind.

Ja – Solidarität eint und macht stark.

Die Gelsenkirchener DKP-Kreisorganisation fordert die sofortige Rücknahme aller Schließungspläne für das Vaillant-Werk in Gelsenkirchen. Keine Entlassungen bei Vaillant im Bergischen Land.“

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"Von der „Stadt der Tausend Feuer“ zur Armutsregion", UZ vom 4. Dezember 2015



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